Rubrik Wasser / Abwasser

Drei-Punkte-Plan für schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur in Städten

28.07.2023 – Lesezeit ca. 3 Minuten 41

Drei-Punkte-Plan für schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur in Städten

Der Hochlauf der Elektromobilität, den die Bundesregierung im Rahmen ihrer Klimaschutz-Offensive für die kommenden Jahre geplant hat, droht zu scheitern. Grund dafür ist der schleppende Ausbau der Schnellladeinfrastruktur in Städten und Ballungszentren. Das E-Mobilitätsunternehmen JOLT Energy GmbH (JOLT), ein Pionier beim Betrieb von Ultra-Schnellladestationen in urbanen Gebieten, fordert daher ein Sofortprogramm zur Beschleunigung des Ausbaus der innerstädtischen Schnellladeinfrastruktur.

„Wer nicht überall schnell laden und dadurch ungehindert sein Ziel erreichen kann, der zögert beim Kauf eines Elektroautos", sagt Maurice Neligan, CEO von JOLT. Die Nachfrage nach ultraschnellen Ladevorgängen ist riesig, wie die Nutzungsdaten von JOLT-Stationen in vielen deutschen Großstädten zeigen. Zudem wächst laut Verband der Automobilindustrie (VDA) die Lücke zwischen der Anzahl an Elektroautos und der Zahl der Ladesäulen stetig.

Jedoch sorgen gleich mehrere Hemmnisse dafür, dass der aus Klimaschutzgründen wichtige Ausbau der Schnellladeinfrastruktur im öffentlichen Raum unnötig ausgebremst wird: eine umständliche Vergabepraxis für öffentliche Standorte, zu lange Wartezeiten auf Netzanschlüsse, mangelndes Engagement der Kommunen und große Informationslücken über neue Ladetechnologien. „Kommunen, Stadtwerke und Netzbetreiber sind jetzt in der Pflicht, hier gegenzusteuern, um den Hochlauf der Elektromobilität nicht abzuwürgen", sagt Neligan. Die kommunale Schnelllade-Offensive von JOLT umfasst drei zentrale Punkte:

1. Neue Regeln für Vergabeverfahren

Die Vergabe- und Ausschreibungspraxis für öffentlichen Standorte muss sich sehr schnell ändern. Statt langwieriger und oftmals rechtsunsicherer, stadtgebietsweiter Ausschreibungen fordert JOLT die wiederkehrende Vergabe von kleineren Standort-Kontingenten im öffentlichen Raum. Diese Praxis wird beispielsweise bereits für Wind- und Solarkraftwerke angewendet. Ein solches Vorgehen fördert schnelle privatwirtschaftliche Lösungen; die bisher häufig vorherrschende Monopolstellung von Stadtwerken und Kommunalunternehmen würde damit durchbrochen.

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2. Verpflichtende Drei-Monatsfrist für Netzanschlüsse

Fertige Schnelllade-Stationen können oft nicht in Betrieb gehen, weil die Zeiträume, bis Netzanschlüsse genehmigt werden, viel zu lang sind. „Auf Netzanschlüsse warten wir manchmal bis zu zwölf Monate, das kann nicht das vielzitierte Deutschlandtempo sein", sagt Maurice Neligan. JOLT fordert daher Kommunen auf, bei ihren lokalen Netzbetreibern, zumeist den eigenen Stadtwerken, mehr Druck zu machen. Jede Anfrage für einen Stromanschluss zur Ladeinfrastruktur sollte innerhalb von höchstens drei Monaten nach Antragstellung abgeschlossen sein.

3. Engere Kooperation von Kommunen, Stadtwerken und Ladenetzbetreibern

Um lokale Hemmnisse zu beseitigen und ihren Bürger:innen ein sicheres und verlässliches Schnellladenetz an hochfrequentierten innerstädtischen Standorten bieten zu können, schlägt JOLT den Kommunen vor, Round Tables mit den Stadtwerken und weiteren Kommunalunternehmen sowie Ladenetzbetreibern (CPOs) zu initiieren. In diesem Rahmen könnte auch das vorherrschende Informationsdefizit, ein weiteres Hemmnis beim Ausbau des Schnellladenetzes, beseitigt werden. Denn die gewaltigen Unterschiede der Ladegeschwindigkeiten zwischen Wechselstrom-, Gleichstrom- und Schnellladen (AC, DC und HPC-Laden) sind oft weder bei politischen Entscheidungsträgern noch in der Bevölkerung bekannt (siehe Grafik im Anhang).

An den Ladestationen von JOLT können Fahrer von Elektroautos dank der hohen Ladeleistung von derzeit bis zu 320 kW innerhalb von fünf Minuten bis zu 100 km Reichweite laden. Die Ladepunkte sind eine Kombination aus Ladestation und Batteriespeicher, so dass die moderne HPC-Ladetechnologie von JOLT auch mit einem Anschluss an das überall verfügbare Niederspannungsnetz problemlos möglich ist. Durch die massive Steigerung der Ladegeschwindigkeiten kommt es zukünftig immer weniger auf die Größe der Batterie im Fahrzeug und auch nicht auf die schiere Menge der Lader, sondern vielmehr auf die Ladeleistung an. „Niemand will stundenlang an einem der tausenden AC-Lader in Deutschland hängen. Die Leute wollen in wenigen Minuten ein paar hundert Kilometer Reichweite laden und weiterfahren", ist Neligan, selbst Elektromobilist der ersten Stunde, überzeugt. Daher fordert er: „Laden muss so einfach und schnell werden wie Tanken."

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