Dieser Artikel wurde in der Ausgabe Oktober 2025 der gedruckten Kommunalwirtschaft abgedruckt.

Rubrik Wasser / Abwasser

Überfahrgeräusche und klappernde Deckel und Roste: Ursache und Abhilfe

23.09.2025 – Lesezeit ca. 3 Minuten 52

Überfahrgeräusche und klappernde Deckel und Roste: Ursache und Abhilfe

Wer kennt es nicht: Störende Überfahrgeräusche bei Schachtabdeckungen und Aufsätzen in Verkehrsflächen. Laute Geräusche oder ein stetiges Klack-Klack beim Befahren von Schachtabdeckungen und Aufsätzen sind innerhalb von Städten oder Ortschaften, wo der Verkehr oft Tag und Nacht fließt, für die Anwohner immer wieder ein Ärgernis.

Woher kommen die Geräusche?

Die Geräuschentwicklung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Meist muss man etwas genauer hinsehen, um die Ursachen zu erkennen.

Grundsätzlich werden Einbauteile in der Straße, egal ob Schachtabdeckungen, Aufsätze oder Straßenkappen, beim Befahren von den Anwohnern oft als störend empfunden. Die Ursache liegt zum Teil darin, dass sich die Überrollgeräusche beim Überfahren der unterschiedlichen Oberflächenstrukturen von Straßenbelag und Einbauteilen ändern.

Sofern kein schadhafter Einbau/Unterbau vorliegt, ist der tatsächliche Laustärkenunterschied bei den verschiedenen Deckeloberflächen und Werkstoffkombination in der Praxis jedoch häufig kaum messbar.

Klack-Klack und Schlagloch-Effekte

Laute Überfahrgeräusche entstehen jedoch, wenn z.B. Schachtabdeckungen und Aufsätze zu hoch oder zu niedrig eingebaut sind. Dabei entsteht ein Schlagloch Effekt. Um die Geräusche zu reduzieren, empfiehlt sich ein oberflächenbündiger Einbau der Schachtabdeckung bzw. des Aufsatzes mit der angrenzenden Verkehrsfläche.

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Anforderungen für den Einbau

Für den Höhenversatz von Schachtabdeckungen und Aufsätzen in der Verkehrsfläche gibt es ganz konkrete Anforderungen. Diese werden in der ZTV-Ew StB 14 beschrieben. So muss z.B. der Rahmen einer Schachtabdeckung so eingebaut werden, dass dieser mit einer Toleranz von -5mm oberflächenbündig zur angrenzenden Verkehrsfläche liegt. Für den Einbau in Asphaltflächen werden einwalzbare Schachtabdeckungen empfohlen.

Aufsätze weichen von den vorgenannten Werten etwas ab. Sie werden üblicherweise oberflächenbündig oder bis maximal 10mm vertieft zur angrenzenden Fahrbahnoberfläche eingebaut.

Abhilfe gegen klappernde Deckel

  • Reinigen: Die Ursache für klappernde Deckel und Roste sind oft Schmutzablagerungen auf den Auflageflächen im Rahmen. Reinigen der Auflageflächen beseitigt meist das Übel.
  • Austausch von Abdeckung oder Aufsatz: Auch Verschleiß an den Kontaktflächen von Deckel, Rost und Rahmen, erkennbar an einem vertieft im Rahmen liegenden Deckel oder Rost, kann zum Klappern führen. Für eine dauerhafte Lösung ist hier der Austausch der Schachtabdeckung oder des Aufsatzes erforderlich. Maßnahmen wie das Einlegen von Anti- Klapper-Ringen oder ähnlichem helfen meist nur temporär.
  • Dämpfende Einlagen: Schachtabdeckungen mit dämpfenden Einlagen liegen in der Regel ruhiger als vergleichbare Abdeckungen ohne dämpfende Einlagen und sind weniger schmutzempfindlich. Aus diesem Grund haben Schachtabdeckungen Klasse D400 bis F900 nach RAL-GZ 692 mindestens eine dämpfende Einlage. Die SHORE-Härte der dämpfenden Einlage nach RAL-GZ 692 muss mindestens 65°SHORE A betragen.
  • Sanierung: Mitunter können auch lose, oder auch nicht tragfähig unterbaute Rahmen zu einer erheblichen Geräuschkulisse führen. Hier muss der Unterbau saniert werden.

Prüfung der ruhigen Lage

Um zu vermeiden, dass konstruktive Mängel zu Klappergeräuschen führen, wird die ruhige Lage der Deckel und Roste mit Gütezeichen RAL-GZ 692 beim Hersteller durch einen „Kipptest“ geprüft und sichergestellt.

Wichtig: Ursachen erkennen

Da die Ursache von Klappergeräuschen bei Schachtabdeckungen sehr unterschiedlich sein kann, ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Behebung oder Sanierung das Erkennen der Ursache und die dann darauf abgestimmten Maßnahmen zu Schadensbehebung.

Fazit:

Grundsätzlich kann man durch die Wahl der für den Einbaubereich geeigneten Schachtabdeckung mit dämpfenden Einlagen nach RAL-GZ 692, fachgerechtem Einbau und fachgerechter Wartung Lärmbelästigung und Klappergeräusche vermeiden.

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