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Dieser Artikel ist zur Veröffentlichung in der Ausgabe 1 - Januar / Februar 2026 der gedruckten Kommunalwirtschaft vorgesehen.
Begrünte Fassaden und Regenspeicher schützen Firmen vor Folgen des Klimawandels
23.12.2025 – Lesezeit ca. 4 Minuten
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Vom Handwerksbetrieb bis zum Industrieunternehmen: Alle müssen Vorsorge treffen gegen Extremwetterereignisse wie Starkregen, Dürre oder Hitze. Wie Grundstücke und Immobilien klimafit gemacht werden können, konnten Vertreter*innen von Firmen in der Emscher-Lippe-Region beim „Klima-Check-Up“ erfahren. Dabei standen persönliche Beratungsgespräche im Vordergrund: Welche technischen Maßnahmen sind möglich, welche Genehmigungen notwendig und welche finanzielle Förderung gibt’s für Firmen.
Ein Fünftel der Siedlungs- und Verkehrsflächen im Ruhrgebiet sind Gewerbe- und Industrieflächen. Daraus ergibt sich ein großes Potenzial für den klimaresilienten Umbau der Region auf diesen Gewerbeflächen – gleichzeitig erwächst daraus auch eine Verantwortung für Firmen, sich daran zu beteiligen. Die gute Nachricht: Für Unternehmen ergeben sich viel mehr Vorteile, wenn sie sich mit Klimaanpassung beschäftigen. Das zeigte eine Veranstaltung, zu der die Zukunftsinitiative Klima.Werk und Emschergenossenschaft/Lippeverband eingeladen hatten. Zu Gast war das Klima.Werk mit dem "Klima-Check-Up" auf dem Wilopark in Dortmund, dem Hauptsitz des Wassertechnologiekonzerns eWilo.
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Regenwasser als Ressource nutzen
Kein Zufall, denn Wilo hat am Konzernhauptsitz bereits einige Bausteine zur Klimaanpassung umgesetzt: Dach- und Fassadenbegrünungen, ein Regenrückhaltebecken, Rigolen zum Speichern von Niederschlag, Regenwassernutzung (z.B. für die Toilettenspülung). Alle Elemente sind Teil des städtebaulichen Schwammstadt-Konzepts: Die Maßnahmen sorgen dafür, dass Regenwasser im natürlichen Wasserkreislauf verbleibt, vor Ort versickern/verdunsten kann oder zum Bewässern gespeichert wird. Die Ressource Regenwasser fließt damit nicht mehr in der Kanalisation zusammen mit Abwasser Richtung Kläranlage und wird dort unnötig gereinigt, sondern kann positiv im und für das städtische Mikroklima wirken. Das bedeutet Kühlung, Stärkung des Grüns und Vorsorge gegen Überflutungen im Starkregenfall.
Bessere Aufenthaltsqualität und Sparpotenzial
Die von der Emschergenossenschaft geförderten Schwammstadt-Maßnahmen bereut Wilo jedenfalls nicht. Gero Böhmer, Global Director Government & Public Affairs bei Wilo: "Wir würden das jederzeit wieder machen, weil es nachhaltig ist." Eine verbesserte Aufenthaltsqualität auf dem Gelände und das Sparpotenzial bei den Entwässerungsgebühren führten Gero Böhmer und auch Hubert Claves, Leiter der Unternehmenskommunikation des Stiftungsklinikums Proselis, an. Die Stiftung ist Träger des Prosperhospitals in Recklinghausen und des St.-Elisabeth-Hospitals in Herten, an beiden Standorten wurden Schwammstadt-Maßnahmen umgesetzt, die sich auch nach 20 Jahren immer noch in vielerlei Hinsicht positiv ausgewirken, so Claves.
Klimaanpassung: Was es kostet, nichts zu tun
Die Best-Practice-Beispiele sollten die Teilnehmenden motivieren, auf ihren Flächen Klimaanpassungs-Maßnahmen umzusetzen. Einen Ansporn dazu lieferte auch ein kurzer Vortrag von Dr. Monika Steinrücke von der K.Plan GmbH mit der Frage "Was kostet es uns nichts zu tun?" Deutlich wurde: Klimaanpassung rechnet sich angesichts von Einbußen bei der Produktivität und Wertschöpfung, wenn in Folge von häufiger auftretendem Extremwetter Schäden entstehen oder Mitarbeitende belastet sind.
Individuelle Lösungen für Gewerbegrundstücke
Herzstück der Veranstaltung waren die Beratungsgespräche mit Vertreter*innen der Unternehmen, z.B. von Trimet, Thyssenkrupp, von der Handwerkskammer Dortmund, einem LWL-Klinikum, einem Elektrobetrieb oder Architekturbüro. Mitarbeiter*innen der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative Klima.Werk bei Emschergenossenschaft/Lippeverband und aus Netzwerk-Kommunen entwickelten in Einzelgesprächen individuelle Lösungen für die jeweiligen Grundstücke. "Das ist sehr gut angekommen, hat gut funktioniert und hilft den Unternehmen", bilanzieren Carolin Borgmann und Patrick Czok, Projektleiter*innen in der Serviceorganisation, die positiven Rückmeldungen. Unterirdische oder überirdische Regenwasserspeicher, Flächenversickerung oder Muldenversickerung, intensive oder extensive Dachbegrünung, wandgebundene Fassadenbegrünung, Rückhaltebecken: es gibt viele technische Möglichkeiten.
Fördergeld für Baumaßnahmen
Sich mit dem Thema beschäftigen und die ersten Schritte planen: Dazu hat der "Klima-Check-Up" ermutigt. Denn die Investitionskosten müssen Unternehmen in der Emscher-Lippe-Region nicht alleine tragen, Fördergelder gibt’s über diese Programme: Fördergeld für Abkopplung und Starkregen-Resilienz und KRiS-Förderung für Eigentümer:innen im Ruhrgebiet | Klima.Werk
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