Rubrik Bau(en) & Städtegestaltung

Emil Emscher bereit für die nächste Entwicklungsphase

Wichtiger Meilenstein für Freiheit Emscher

11.04.2025 – Lesezeit ca. 4 Minuten 38

Wichtiger Meilenstein für Freiheit Emscher

Sanierungsarbeiten im März 2021, Blick auf Emil Emscher gelegen an B224 und A42 im Essener Norden (Copyright: RAGMI, Fotograf Thomas Stachelhaus)

Das interkommunale Stadtentwicklungsprojekt Freiheit Emscher erreicht einen weiteren wichtigen Fortschritt: Die ehemalige Bergbaufläche Emil Emscher im Essener Norden wurde nach Abschluss umfangreicher Sanierungsmaßnahmen und Entlassung aus der Bergaufsicht am 31. März 2025 offiziell an die Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft (FEEG) übertragen. Die FEEG wurde 2023 von der RAG Montan Immobilien gemeinsam mit den Städten Essen und Bottrop gegründet und trägt die Verantwortung für die weitere Entwicklung der Fläche hin zu einem modernen, zukunftsorientierten Gewerbestandort.

Sanierung schafft Grundlage für nachhaltige Entwicklung

„Mit der erfolgreichen Sanierung und Übertragung der Fläche setzen wir die Entwicklung von Emil Emscher konsequent fort“, sagt Michael Kalthoff, Finanzvorstand der RAG AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien. „In den vergangenen Jahren haben wir intensiv daran gearbeitet, die Fläche nicht nur aus der Bergaufsicht zu entlassen, sondern sie auch baureif zu machen – eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine umfassende Bodenaufbereitung und die Anpassung der Geländeoberfläche umfasste. Gleichzeitig haben wir mit Blick auf eine zukunftsweisende Stadtentwicklung und ökologische Aufwertung nachhaltige Strukturen geschaffen. Ein Beispiel hierfür ist das im Rahmen der Sanierung entstandene Landschaftsbauwerk, das verschiedene ökologische Funktionen erfüllt. Es bietet unter anderem geeignete Bedingungen als Biotop für die streng geschützte Kreuzkröte. Solche Maßnahmen zeigen, dass wir als RAG Montan Immobilien Verantwortung für eine nachhaltige Transformation ehemaliger Bergbauflächen übernehmen.“

Innovativer Gewerbestandort mit grüner Vision

Mit Freiheit Emscher entsteht eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Nordrhein-Westfalens. Auf einer Gesamtfläche von rund 1.700 Hektar wird das frühere Bergbaugebiet im Essener Norden und Bottroper Süden schrittweise zu einer grünen Industriestadt der Zukunft transformiert. Die Entwicklung der Fläche Emil Emscher ist der erste konkrete Schritt in diesem langfristigen Prozess. Der Bebauungsplan für Emil Emscher soll im Frühjahr 2026 verabschiedet werden. Er umfasst neben der inneren Erschließung auch einen neuen Gewerbeboulevard, der Emil Emscher mit dem Bottroper Süden verbindet. Parallel dazu laufen die Maßnahmen zur Entwicklung der weiteren vier ehemaligen Bergbauflächen von Freiheit Emscher. Für das Areal Welheimer Mark, im Süden von Bottrop, wird der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan bis April 2027 angestrebt.

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FEEG übernimmt Verantwortung für die weitere Entwicklung

Mit der FEEG haben die RAG Montan Immobilien sowie die Städte Essen und Bottrop eine leistungsfähige Gesellschaft geschaffen, die die Entwicklung der Flächen effizient und zielgerichtet vorantreibt. „Die Übertragung von Emil Emscher in die Verantwortung der FEEG markiert einen wichtigen Meilenstein in der Gesamtentwicklung von Freiheit Emscher,“ betont Kalthoff.

Erschließung mit klaren Vorgaben

Die FEEG verfolgt einen klaren Fahrplan. Die Erschließung der Fläche wird mit Fördermitteln des europäischen Just Transition Funds umgesetzt, verbunden mit festen Zeitplänen und definierten Vermarktungskriterien. Ziel ist es, Emil Emscher als zukunftsweisenden Gewerbestandort zu etablieren. „Die Übertragung von Emil Emscher ist ein entscheidender Schritt für die Umsetzung des Gesamtprojekts Freiheit Emscher“, erklärt Gernot Pahlen, Geschäftsführer der FEEG. „Wir schaffen hier die Voraussetzungen für einen Gewerbestandort, der Umweltaspekte und wirtschaftliche Entwicklung vereint. Die gute interkommunale Zusammenarbeit zwischen Essen und Bottrop ist dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor.“

Vermarktungsprozess nimmt Fahrt auf

Mit dem Abschluss der Sanierungsphase beginnt nun die nächste Etappe der Standortentwicklung. Insgesamt stehen rund 29 Hektar für die gewerbliche Nutzung zur Verfügung. Im ersten Schritt werden drei Baufelder mit einer Fläche von etwa 12 Hektar erschlossen. Die Vermarktung startet ab sofort, die Übergabe der Flächen ist für Anfang 2028 vorgesehen. Die weiteren rund 17 Hektar werden sukzessive erschlossen und vermarktet mit dem Ziel, den Prozess bis 2031 abzuschließen.


Über die RAG Montan Immobilien GmbH
Die RAG Montan Immobilien GmbH entwickelt ehemalige Bergbauflächen im Ruhrgebiet und an der Saar und gestaltet so den Strukturwandel aktiv mit. Als Tochtergesellschaft der RAG Aktiengesellschaft überführt sie Bergbauareale in neue, zukunftsfähige Nutzungen. Das Unternehmen schafft nachhaltige Wirtschafts- und Lebensräume, treibt die Nutzung erneuerbarer Energien voran und übernimmt ökologische Verantwortung durch Rekultivierung und Flächenmanagement. Dabei verbindet die RAG Montan Immobilien wirtschaftliche Entwicklung mit Umwelt- und Klimaschutz – und schafft so neue Perspektiven für die Regionen.

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