Rubrik Bau(en) & Städtegestaltung
17.03.2025 – Lesezeit ca. 3 Minuten 72
Die Genossenschaft für kommunale Wohnraumversorgung Kaarst (KWK) meldet wichtige Fortschritte bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums. Die KWK ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Kaarst, der Service- und Koordinierungsgesellschaft für bezahlbaren Wohnraum des Rhein-Kreis Neuss und der Pyramis Immobilien Entwicklungs GmbH (Pyramis), nach dem Vorbild des Detmolder Modells. An drei Standorten in Kaarst sind Bauprojekte geplant. Zwei Bedingungen müssen noch erfüllt werden, um mit dem Bau der ersten Häuser zu starten.
Die Wohnungssituation in Kaarst spiegelt die Herausforderungen wider, die viele Städte im Rheinland derzeit erleben. Die Bevölkerung wächst kontinuierlich. Experten prognostizieren, dass die Einwohnerzahl bis 2030 auf 46.000 steigen wird. Die attraktive Lage in der Nähe der rheinischen Metropolen, die moderne Infrastruktur und die hohe Lebensqualität vor Ort sind nur ein paar Faktoren, die das Wachstum begünstigen. Dementsprechend angespannt ist der Kaarster Wohnungsmarkt.
Zudem müssen mehr Wohnungen für die Schutzsuchenden entstehen. Zwar hat die Stadt schon erfolgreich mehrere hundert Geflüchtete in angemieteten oder stadteigenen Wohnungen untergebracht, doch es bedarf noch mehr Einheiten, um genügend Kapazitäten bereitzustellen.
Advertising
Um diesen Herausforderungen wirkungsvoll zu begegnen, hat die Stadt Kaarst ihre eigene Wohnungsgenossenschaft gegründet, die im ersten Quartal 2025 mit dem Baustart für die ersten 31 von insgesamt 87 neuen Wohneinheiten beginnen möchte.
Im Ortsteil Büttgen wird die Genossenschaft zwei Wohnhäuser mit 15 und 16 Wohneinheiten für Schutzsuchende bauen. Für dieses Vorhaben hat die Bauherrin Fördermittel in der Höhe von fast sieben Millionen Euro erhalten. Die Genossenschaft wartet derzeit auf die Baugenehmigung. Zudem wird ein Haus mit 12 Wohnungen für Familien entstehen. Dieses Haus wird zu einem späteren Zeitpunkt nach Sicherung der Finanzierung und Erteilung der Baugenehmigung gebaut.
An der Humboldstraße im Süden von Kaarst werden 21 öffentlich geförderte Wohnungen entstehen. Aktuell stimmt die Genossenschaft den Erschließungsvertrag für die Anbindung des Grundstücks an das Straßen- und Kanalnetz mit der Stadt ab. Sobald die Fördermittel bewilligt sind und die Baugenehmigung vorliegt, kann mit dem Bau begonnen werden. Der Vorstand hofft, dass dies im ersten Quartal 2025 der Fall ist, um den Wohnungsmarkt schnellstmöglich entlasten zu können.
Am Hoverkamp im Nordosten der Stadt wird die Genossenschaft zwei Häuser mit 30 Wohnungen für Schutzsuchende bauen. Im Dezember 2024 beantragte die Genossenschaft ein Förderdarlehen in Höhe von über acht Millionen Euro. Die KWK hofft, den Zeitpunkt des Baustarts bald bekanntgeben zu können.
Stefan Meuser, Kämmerer der Stadt und gemeinsam mit Michael Kirchner Vorstand der Genossenschaft, ergänzt: „Die Genossenschaft wird insgesamt 21 Millionen Euro in den Bau der neuen Wohneinheiten investieren. Damit schaffen wir nicht nur den dringend benötigten Wohnraum, sondern setzen auch ein starkes Signal für soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt in Kaarst.“
„Durch den Bau der neuen Wohneinheiten sorgen wir nicht nur für eine angemessene Wohnraumversorgung, sondern auch für eine dezentrale Unterbringung in der Stadt Kaarst. Wir haben bei anderen Projekten dieser Art bereits die Erfahrung gemacht, dass dies die Integration und Akzeptanz begünstigt“, schließt Michael Kirchner, geschäftsführender Gesellschafter der Pyramis, ab.