Dieser Artikel wurde in der Ausgabe Oktober 2025 der gedruckten Kommunalwirtschaft abgedruckt.
Von Björn Brecht, Leiter Business Development bei Kieback&Peter GmbH & Co. KG – 13.10.2025 – Lesezeit ca. 8 Minuten 232
Die kommunale Wärmeplanung bildet das Fundament einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur – insbesondere im Zusammenwirken mit intelligentem Gebäudebetrieb. Durch die Integration digitaler Technologien in öffentliche und private Gebäude lassen sich Energieflüsse gezielt steuern und lokale Klimaziele effizienter erreichen. Für kommunale Entscheidungsträger entsteht daraus ein strategischer Hebel, der es ermöglicht, Infrastrukturmaßnahmen mit konkreten Nachhaltigkeits- und Kostenvorteilen zu verbinden. Der Blick auf technologische Grundlagen sowie praxisnahe Fallbeispiele zeigt auf, wie kommunale Wärmeplanungsstrategien gezielt unterstützt und in konkrete Maßnahmen überführt werden können.
Nach wie vor wird ein erheblicher Teil des deutschen Gebäudebestands über veraltete energetische Infrastrukturen und technisch überholte Gebäudeausrüstungen (TGA) betrieben. Die fehlende Möglichkeit zur bedarfsgerechten Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen führt nicht nur zu einem ineffizienten Energieeinsatz, sondern erschwert auch die Integration erneuerbarer Wärmequellen. Diese Ausgangslage stellt Akteure der kommunalen Planungsebene – insbesondere in Stadtplanung, Wohnungswirtschaft und Energieversorgung – vor komplexe Herausforderungen: Sie sind gefordert, die Transformation der Wärmeversorgung aktiv zu gestalten und gleichzeitig die technischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Angesichts politisch eng gefasster Zielvorgaben und des zunehmenden Zeitdrucks gewinnen kurzfristig umsetzbare Maßnahmen mit direkter Wirkung an strategischer Bedeutung. Kommunale Entscheidungsträger übernehmen dabei eine koordinierende Rolle: Sie müssen technologische Optionen bewerten, Förderinstrumente nutzen und die Umsetzung in bestehende Strukturen moderieren. Hier ist die Kenntnis aktueller Entwicklungen im Bereich Innovation und Technik sowie die Auswertung erfolgreicher Praxisbeispiele essenziell, um fundierte Entscheidungen treffen und Akzeptanz bei lokalen Stakeholdern erzielen zu können.
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Vor diesem Hintergrund rückt die Gebäudeautomation als zentraler Baustein einer modernen Wärmeinfrastruktur zunehmend in den Fokus. Sie ermöglicht die bedarfsgerechte Steuerung technischer Anlagen und schafft zugleich die Grundlage für eine intelligente Auswertung und Optimierung des Energieeinsatzes im Gebäudebestand. Für Verantwortliche in Kommunen bietet sie die Chance, digitale Technologien gezielt einzubinden, um kurzfristig Effizienzpotenziale zu erschließen und gleichzeitig die strategische Weiterentwicklung der lokalen Wärmeplanung voranzutreiben. Durch den Einsatz automatisierter Systeme lassen sich energetische Schwachstellen identifizieren, Betriebsabläufe optimieren und die Einbindung erneuerbarer Energien technisch absichern. Darüber hinaus bietet die Gebäudeautomation mittel- und langfristig vielfältige Potenziale für eine energieeffiziente Ausgestaltung und den nachhaltigen Betrieb von Gebäuden.
Ein digitales integriertes Gebäudemanagement ermöglicht:
Die Umsetzung anspruchsvoller Automationslösungen im Kontext der Wärmewende erfordert nicht nur ein fundiertes systemisches Know-how, sondern auch umfassende Expertise in der technischen Planung und Integration. In diesem Zusammenhang leisten erfahrene Systempartner wie Kieback&Peter einen wichtigen Beitrag zur praxisgerechten und zukunftsfähigen Ausgestaltung entsprechender Maßnahmen.
Praxisbeispiele für den erfolgreichen Einsatz digitaler Gebäudeautomation
Referenzprojekte aus unterschiedlichen Gebäudetypen zeigen, wie digitale Regelungslösungen unter realen Bedingungen wirksam zur Effizienzsteigerung und Betriebsoptimierung beitragen.
Mit dem geplanten Einsatz eines zentralen Energiemanagementsystems wird die Stadt Halle (Saale) künftig ihr gesamtes Liegenschaftsportfolio strategisch überwachen und optimieren.
Für die praktische Umsetzung kommunaler Wärmeplanungsziele sind digitale Werkzeuge erforderlich, die sowohl die Steuerung komplexer gebäudetechnischer Anlagen als auch die Auswertung relevanter Verbrauchsdaten ermöglichen. Kieback&Peter stellt hierfür mit dem Building Energy Management System (BEMS) Qanteon eine Lösung bereit, die energetische Prozesse zentral erfasst, analysiert und optimiert. Ergänzt wird das System durch individualisierbare MSR-Tools der en:solutions-Familie, die eine präzise Regelung und flexible Anpassung technischer Komponenten erlauben – etwa in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik. Die Lösungen zeichnen sich durch ihre hohe Funktionalität und Anpassungsfähigkeit im gebäudetechnischen Kontext aus. Sie ermöglichen eine effiziente, datenbasierte Betriebsführung und adressieren gezielt die Anforderungen an Transparenz, Steuerbarkeit und Optimierung in komplexen Gebäudesystemen.
Im Mittelpunkt stehen dabei Lösungen, die eine zentrale Erfassung und Auswertung energetischer Daten mit einer präzisen Regelung technischer Anlagen kombinieren. Moderne Building Energy Management Systeme nutzen Echtzeitdaten aus Sensoren, Wetterprognosen und Lastprofilen, um Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) bedarfsoptimiert und energieeffizient zu steuern.
Sie generieren umfassende Verbrauchsanalysen, Kosten- und Emissionsbewertungen sowie den Vergleich von Gebäuden anhand standardisierter Energiesignaturen. Visualisierungen wie Heatmaps und Trendkurven unterstützen die Bewertung von Betriebszuständen und die Identifikation von Optimierungspotenzialen. Auf Basis der erfassten Daten lassen sich belastbare Leistungskennzahlen und realistische Referenzwerte ableiten, die eine objektive Bewertung der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden ermöglichen.
Durch die direkte Anbindung an Sensoren und Aktoren auf der Feldebene – etwa Temperaturfühler, Ventile oder Pumpen – überwachen die Systeme kontinuierlich den Ist-Zustand und die Betriebsqualität der HLK-Anlagen. Sie erkennen versteckte Energieverluste, beispielsweise durch fehlerhafte Heizzeitprogramme oder ineffiziente Pumpen, und gleichen diese aus. Eine automatisierte Grenzwertüberwachung mit angebundener Meldelinie detektiert frühzeitig Materialermüdung, defekte Komponenten oder ineffiziente Betriebsweisen und löst entsprechende Alarme aus. So lassen sich Ausfallrisiken minimieren und Störungen zeitnah beheben. Ergänzend können modulare Regelungstools eingesetzt werden, die gezielt einzelne Aspekte der Gebäudeautomation adressieren. Dazu zählen etwa die Einzelraumregelung, die vorausschauende Steuerung auf Basis externer Einflussgrößen, hybride Systemregelungen sowie die bedarfsgerechte Lüftungsregelung. Diese spezialisierten digitalen Bausteine sind besonders für dezentrale und flexible Anwendungen geeignet und lassen sich individuell an Gebäudestrukturen und Nutzerbedürfnisse anpassen.
Die Leistungsfähigkeit digitaler Regelungstools zeigt sich besonders im praktischen Betrieb: Dort treffen komplexe Nutzungsanforderungen auf individuelle Gebäudesituationen – etwa in Bildungseinrichtungen, Verwaltungsbauten oder denkmalgeschützten Immobilien. Werden Automationssysteme gezielt und intelligent eingesetzt, lassen sich nicht nur signifikante Effizienzgewinne realisieren, sondern auch neue Handlungsspielräume für ein nachhaltiges und zukunftsorientiertes Gebäudemanagement erschließen. Die Kombination aus datenbasierter Steuerung, modularer Integration und praxisnaher Anwendung macht digitale Regelungslösungen zu einem strategischen Element kommunaler Transformationsprozesse.
Über Kieback&Peter
Als Smart Building Solutioneer verbindet die Kieback&Peter GmbH & Co. KG intelligente Gebäudetechnik, datenbasierte Services und vielfache Synergieeffekte zu nachhaltigen Lösungen. Das 1927 in Berlin gegründete Familienunternehmen mit rund 1.500 Beschäftigten und 50 Standorten weltweit sichert und erweitert damit den Wert von Gebäuden sowie Geschäftsmodellen. Im Ergebnis entsteht so ein Zugewinn von vielfachem Klima- und Gesundheitsschutz, Sicherheit und gesellschaftlicher Teilhabe. Kieback&Peter begleitet nationale und internationale Projekte wie beispielsweise den Cube in Berlin, den Flughafen Charles de Gaulle in Paris sowie das Mercedes-Benz-Motorenwerk in Peking.
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