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Rubrik Allgemein

Energiewende und neue Mobilitätskonzepte: Kommunen sind gefordert

28.09.2023 – Lesezeit ca. 7 Minuten 78

Energiewende und neue Mobilitätskonzepte: Kommunen sind gefordert

Mobilität verändert sich – und damit auch die Anforderungen an zeitgemäße Parkhäuser und Infrastruktur. Neue Mobilitätskonzepte werden künftig viel in unserer Lebenswirklichkeit verändern. Was ist morgen wichtig und wie können Kommunen heute schon die richtigen Weichen dafür stellen?

Es ist Zeit für intelligentes Parken

Verkehrsberuhigte Zonen, autofreie Innenstädte, immer mehr Sharing-Modelle – haben Parkhäuser künftig noch eine Daseinsberechtigung? Die Antwortet: ja. Parkhäuser übernehmen weiter eine wichtige Funktion, die maßgeblich von der Verkehrs- und Energiewende beeinflusst wird. Sie wandeln sich vom Funktionsbau zum dynamischen Mobilitäts- und Dienstleistungsdrehkreuz. E-Mobilität, Nachhaltigkeit und Mobility Hubs sind die zentralen Schlagworte, die die Konzeption von Parkhäusern in Zukunft prägen. Kommunen, die die Verkehrswende in Städten durch Mobilitätsknotenpunkte vorantreiben, schaffen für Bürgerinnen und Bürger attraktive Lösungen: Zukunftsweisende Parkhäuser nutzen regenerative Energie, kommunizieren mit Verkehrsleitsystemen, übernehmen Lenkungsfunktionen, reduzieren die Anzahl der Autos auf den Straßen in Innenstädten, vermeiden eine langwierige Parkplatzsuche und vermindern so den CO₂-Ausstoß. Gleichzeitig müssen Parkhäuser zukünftig vernetzte Mobilitätsangebote bieten – von Car-Sharing-Angeboten, über E-Roller und -Bikes bis hin zu Bus und Bahn. „Bedarfsgerechte Mobilitätsdienstleistungen müssen an den Menschen sowie an die Umwelt gekoppelt sein“, erklärt Stephan Pieper, Geschäftsführer Goldbeck Parking Services. „Dabei denken wir neben dem Ausbau von E-Ladeinfrastruktur auch an Last Mile Logistik und die Integration von Shops und Dienstleistungen rund um den ruhenden Verkehr. So werden Parkstätten zukunftsfähig und attraktiv.“ Das Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck, zu dem die Goldbeck Parking Services gehören, plant und baut seit über 40 Jahren Parkhäuser und betreut mehr als 82.000 Stellplätze in Deutschland und Österreich.

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Flächendeckende E-Lademöglichkeiten erforderlich

Parkhäuser sind die Tankstellen der Zukunft. Standzeiten können ideal als Ladezeiten genutzt werden. Um der rasanten technischen Entwicklung in diesem Bereich gerecht zu werden, braucht es zukunftsfähige Lösungen: Elektroladepunkte kombiniert mit Pufferspeichern und regenerativen Energiequellen wie zum Beispiel Photovoltaik machen Parkhaus-Tankstellen fit für die Zukunft. E-Ladepunkte braucht es aber nicht nur in Parkhäusern. Wenn die Energiewende gelingen soll, müssen Lademöglichkeiten für E-Autos überall in der Stadtplanung mitgedacht werden. Zwar nimmt die Expansion der Elektromobilität Fahrt auf, dennoch steht die Elektromobilität in Deutschland vor immensen Herausforderungen. Diese erfordern eine aktive Beteiligung und Unterstützung von Städten und Kommunen. Bis 2030 soll es eine Million E-Ladepunkte im Land geben, so das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung. Doch wie soll dieses Ziel gelingen, angesichts des derzeitigen Tempos beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge?

Die Rolle der Kommunen bei der E-Mobilitätswende

Bund und Länder haben zahlreiche Unterstützungs- und Förderprogramme für eine klimafreundliche Mobilität initiiert. Dadurch hat sich insbesondere die Elektromobilität zu einem schnell wachsenden und dynamischen Markt entwickelt, der neue Anforderungen an die kommunale Infrastruktur und das Personal der öffentlichen Hand stellt. Um den Mobilitätsbedürfnissen gerecht zu werden, stehen Kommunen vor Herausforderungen: Sie müssen eine verfügbare, belastbare und bedarfsgerechte öffentliche Ladeinfrastruktur gestalten, um bereits heute attraktive Lebens-, Wohn- und Arbeitsräume auf Basis klimafreundlicher Mobilität zu entwickeln. Für eine optimierte Verteilung der verfügbaren Leistung auf die Ladepunkte ist ein intelligentes Lade- und Lastmanagement unerlässlich. Elektrofahrzeuge werden für Bürgerinnen und Bürger erst dann attraktiv, wenn in der Nähe ihres Wohn- oder Arbeitsplatzes ausreichend Lademöglichkeiten vorhanden sind. Der Ladeprozess muss sich einfach in den Alltag integrieren lassen. Dementsprechend sollten Ladepunkte ausgebaut und öffentlich zugänglich gemacht werden. Dies können Kommunen durch Satzungen unterstützen und durch Kooperationen mit privaten Unternehmen ermöglichen. Während Bund und Länder hauptsächlich für die Bereitstellung angemessener Rahmenbedingungen verantwortlich sind, spielen die Kommunen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der Elektromobilität auf lokaler Ebene.

Herausforderungen für Kommunen

Aufgrund komplexer technischer Anforderungen und einer Vielzahl regulatorischer Hürden sehen sich Kommunen bei der Etablierung einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur mit diversen Belastungen, Unsicherheiten und Verzögerungen konfrontiert. Die zwei größten Hürden auf dem Weg zur vollständigen Elektromobilität liegen im Ausbau der Ladeinfrastruktur und in dem effizienten Betrieb von E-Ladepunkten. Auf der Grundlage, dass die Bundesregierung bis zum Jahr 2030 auf 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen abzielt, ist es offensichtlich, dass eine entsprechende Anzahl von Ladestationen benötigt wird. Derzeit besteht jedoch eine erhebliche Lücke zwischen der wachsenden Nachfrage nach Elektroautos und der Verfügbarkeit von Ladestationen. Laut Bundesnetzagentur gab es zum 1. März 2023 etwa 85.000 Ladepunkte in Deutschland – weniger als zehn Prozent dessen, was die Bundesregierung für 2030 als notwendig erachtet. Die Herausforderung besteht darin, dass der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur deutschlandweit und flächendeckend erfolgen muss. Die Zugänglichkeit der E-Ladeinfrastruktur für die Nutzerinnen und Nutzer spielt hierbei eine entscheidende Rolle: Es werden vernetzte, öffentlich zugängliche Ladepunkte und keine geschlossenen Ladenetze benötigt. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen Akteuren, Energieversorgern, Immobilienbesitzern, Bauunternehmen und Dienstleistern.

Zusammenarbeit öffentliche Hand und private Akteure als Teillösung

Ohne private Akteure wird der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur nicht gelingen. Kommunen müssen bei der Umsetzung neuer Mobilitätsstrategien für Elektrofahrzeuge im öffentlichen Raum auch auf private Partner setzen. Die Zusammenarbeit bietet Vorteile: Allein können Kommunen oftmals nicht die personellen Ressourcen aufbringen, um die benötigte E-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum in kurzer Zeit bereitzustellen. Privatunternehmen bringen Expertise ein, um den Ausbau schneller voranzutreiben. Errichten und betreiben Kommunen selbstständig Ladeinfrastruktur, können geschlossene Ladenetze entstehen. Kooperieren sie hingegen mit anderen Anbietern und Ladenetzwerken, können sie eine flächendeckende Verfügbarkeit schaffen. Kommunen berücksichtigen lokale Gegebenheiten und Privatunternehmen bringen ihr Fachwissen im Bau und Betrieb ein. So können gemeinsam mehr Standorte erschlossen, zugänglich gemacht und gleichzeitig regulatorische Anforderungen erfüllt werden. Gemeinsame Standards von Kommunen und privaten Anbietern verbessern die Benutzerfreundlichkeit, indem kompatible Ladesäulen und einheitliche Bezahloptionen angeboten werden – auch für das Ad-hoc-Laden ohne vorherige Registrierung.

Eine umfassende E-Ladelösung ist notwendig

Damit die E-Ladeinfrastruktur in Liegenschaften unterschiedlichster Nutzungsarten nicht nur aufgebaut, sondern auch funktioniert und angenommen wird, müssen die Ladepunkte vor allem nutzerfreundlich, intelligent und erweiterbar sein. Dieses Ziel verfolgt beispielsweise die schlüsselfertige E-Ladelösung pluscharge von Goldbeck. Sie vereint die Planung und Installation der Hardware, die Software, den Betrieb und auch die Wartung der Ladepunkte. Die Ladeinfrastruktur verfügt über ein konfigurierbares Lademanagement sowie ein statisches oder dynamisches Lastmanagement. Dabei betreiben Immobilienbesitzer und Kommunen ihre Ladepunkte als sogenannter „Charge Point Operator” selbst, anstatt den wirtschaftlichen Betrieb und damit auch die Preisgestaltung aus der Hand zu geben. Wenn Kommunen auf die Zusammenarbeit mit solchen privaten Akteuren setzen, nehmen Städte und Gemeinden eine Vorreiterrolle beim Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur ein und leisten so einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Elektromobilität.


Goldbeck realisiert zukunftsweisende Immobilien in Europa. Das Unternehmen versteht Gebäude als Produkte und bietet seinen Kunden alle Leistungen aus einer Hand: vom Design über den Bau bis zu Serviceleistungen während des Betriebs. Mit dem Anspruch „building excellence“ verwirklicht das Familienunternehmen Immobilien wirtschaftlich, schnell und nachhaltig bei passgenauer Funktionalität. Goldbeck ist Partner für die mittelständische Wirtschaft und Großunternehmen, Investoren, Projektentwickler sowie öffentliche Auftraggeber. Zum Leistungsangebot gehören Logistik- und Industriehallen, Büro- und Schulgebäude, Parkhäuser und Wohngebäude. Bauen im Bestand sowie gebäudenahe Serviceleistungen vervollständigen das Spektrum. Das Unternehmen realisierte im Geschäftsjahr 2022/2023 573 Projekte bei einer Gesamtleistung von 6,7 Mrd. Euro. Aktuell beschäftigt Goldbeck über 12.000 Mitarbeitende an über 100 Standorten in ganz Europa.

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