10.09.2025 – Lesezeit ca. 4 Minuten 29
Seit der Premiere im Jahr 2013 hat sich Praxisforum Geothermie Bayern als führendes Branchentreffen für Süddeutschland etabliert. Hochqualifizierte Fachvorträge von renommierten Geothermie-Experten setzen dabei zukunftsweisende Schwerpunkte für die Wärmeversorgung der Zukunft. (Bild: Mark Fernandes / Enerchange)
Die Geothermie ist von entscheidender Bedeutung für die Wärmeversorgung der Zukunft – weltweit und besonders in Deutschland. Um den Ausbau von Geothermie-Anlagen und Wärmenetzen zu beschleunigen, hat die Bundesregierung im August das Geothermie-Beschleunigungsgesetz beschlossen. Ganz im Zeichen dieser Aufbruchstimmung steht das Praxisforum Geothermie Bayern, das vom 22. bis 24. Oktober 2025 in Pullach im Isartal (Landkreis München) stattfindet.
Die große Dynamik rund um die erfolgreiche Nutzung der Erdwärme spiegelt sich im Programm des diesjährigen Praxisforums Geothermie Bayern. „Es vereint Innovationen aus der Forschung, Impulse aus der Politik und konkrete Praxiserfahrungen – und schafft dabei einen Raum für Austausch, Orientierung und neue Kooperationen“, sagt der Veranstalter, Dr. Jochen Schneider. „Fachlich fundiert, gleichzeitig persönlich und inspirierend – diese Atmosphäre hat das Praxisforum zum führendem Branchentreffen in Süddeutschland gemacht.“
Im Mittelpunkt des 13. Praxisforums Geothermie steht der hochkarätig besetzte Kongresstag am Donnerstag, 23. Oktober 2025. Viele renommierte Experten sprechen dabei im Pullacher Bürgerhaus über aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen der Geothermie. Zwei Hauptthemen sind die neue Fündigkeitsversicherung für geothermische Tiefbohrungen und die Finanzierung von Fernwärmenetzen. Ebenfalls im Fokus am Kongresstag stehen neue Geothermie-Projekte, die Kosteneffizienz und Recycling-Fragen bei Bohrungen sowie die Chancen der mitteltiefen Geothermie in Kombination mit Wärmepumpen.
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Bei der tiefen Geothermie – seit jeher der Schwerpunkt des Praxisforums – ist Bayern absolut führend in Deutschland. 93 Prozent der bundesweiten Wärmeleistung aus Tiefengeothermie kommen aus dem Freistaat. Das Praxisforum Geothermie Bayern verleiht deshalb auch heuer die renommierten Auszeichnungen „Goldenes Heizwerk“ und „Goldenes Kraftwerk“ für die besten Anlagen. Die Grundlage dafür sind die jährlich vom Praxisforum erhobenen Leistungsdaten der bayerischen Tiefengeothermie-Anlagen.
Ebenfalls vergeben wird beim Praxisforum Geothermie Bayern der Christian-Hecht-Preis. Dieser würdigt die beste nachwuchswissenschaftliche Arbeit im Bereich der tiefen und erstmals auch der mitteltiefen Geothermie. Bewerben können sich Bachelor- und Masterstudierende sowie Promovierende mit Fokus auf das bayerische Molassebecken oder den Oberrheingraben – zwei Hauptregionen der Geothermie in Deutschland.
Eröffnet wird das Praxisforum Geothermie Bayern am Mittwoch, 22. Oktober 2025, mit dem Berufsforum und zwei Workshops. Diese behandeln die technischen Herausforderungen bei der Förderung von Tiefenwasser und die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in der tiefen Geothermie. Beim Berufsforum sind Studierende und Auszubildende kostenfrei eingeladen, die Berufsbilder in der Geothermie kennenzulernen, Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen und Einstiegsmöglichkeiten in die Branche auszuloten.
Den Abschluss des Praxisforums Geothermie Bayern bildet am Freitag, 24. Oktober 2025, die „GeoTHOUR“, die zu zwei aktuellen Vorzeigeprojekten führt. Zunächst besichtigt wird die neue Geothermie-Anlage der MTU Aero Engines AG. Als erstes deutsches DAX-Unternehmen hat der Münchner Triebswerkshersteller ein Tiefengeothermie-Projekt gestartet und inzwischen auch schon in Betrieb genommen. Im Anschluss ist noch ein Besuch des neuen Bohrplatzes der Erdwärme Grünwald GmbH in Oberhaching-Laufzorn ist geplant.
Tickets für das Praxisforum Geothermie Bayern sind im Komplettpaket für alle drei Tage oder auch einzeln erhältlich. Sonderkonditionen gibt es für Kommunen, Behörden, kommunale Verbände sowie eingeschriebene Studierende. Eine Online-Teilnahme ist möglich, ebenso eine Simultanübersetzung ins Englische (bei entsprechender Nachfrage).
In ganz Deutschland nutzen derzeit 44 Tiefengeothermie-Anlagen die Energie aus dem Inneren der Erde. Heißes Wasser aus mehreren Kilometern Tiefe wird dabei zur klimafreundlichen Erzeugung von Wärme und Strom genutzt. Die besten Bedingungen für diese umweltschonende Technologie bieten sich hierzulande im Norddeutschen Becken, im Oberrheingraben und in Südbayern. Im süddeutschen Molassebecken, das sich von der Donau bis zum Alpenvorland erstreckt, gibt es sogar das größte Heißwasservorkommen in Mitteleuropa. Laut einer Studie des Leibniz-Instituts könnte die Geothermie bis zum Jahr 2045 bis zu 40 Prozent des Wärmebedarfs in Deutschland decken.