05.06.2024 – Lesezeit ca. 5 Minuten 47
Die Projekte „Dynamischer Hitzeaktionsplan Dortmund“, „KLIMA.PROFIT NRW“ und „Mit IoT zu einer klimafesten Stadt“ aus Nordrhein-Westfalen sind für den Bundespreis „Blauer Kompass“ nominiert und konkurrieren ab sofort um den Community-Preis, der auch mit einem Preisgeld i.H.v. 25.000 Euro dotiert ist. Bis zum 18. Juni kann dafür im Online-Voting pro Person eine Stimme abgegeben werden unter www.uba.de/tatenbank. Eine hochrangige Jury wählt anschließend vier weitere Projekte für die renommierte Auszeichnung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und des Umweltbundesamtes (UBA) aus.
Dynamischer Hitzeaktionsplan Dortmund – Sensibilisierung, Kühlung und Monitoring
Das Umweltamt der Stadt Dortmund hat einen dynamischen Hitzeaktionsplan erarbeitet, dessen Ziel es ist, die Bevölkerung vor hitzebedingten Erkrankungen und möglichen Todesfällen zu schützen und Maßnahmen im Falle von Extremwetterereignissen vorzubereiten. Die Maßnahmen, von denen einige bereits umgesetzt wurden, umfassen u.a. Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für Hitzerisiken, temporäre Maßnahmen zur Kühlung des öffentlichen Raums sowie ein Monitoring der Hitzeereignisse.
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KLIMA.PROFIT NRW – Klimaresilienz in Unternehmen stärken
Im Rahmen des Projekts KLIMA.PROFIT NRW durchlaufen Unternehmen auf dem Weg zur Klimaresilienz einen modular aufgebauten Beratungsprozess. Im Zuge der Beratung wird mit Vorortbegehungen, Umfragen bei Mitarbeitenden, Interviews mit der Geschäftsführung und der Analyse lokaler Klimadaten ein individuelles Risikoprofil für das Unternehmen erstellt. Dieses zeigt die aktuellen sowie die zukünftig zu erwartenden Klimarisiken für den Standort auf. Auf Basis dieser klimatischen Risikoanalyse wird zusammen mit dem Unternehmen ein umfangreicher Maßnahmenkatalog erarbeitet, es werden Anpassungsmöglichkeiten zur Verminderung klimawandelbedingter Risiken und Schäden aufgezeigt sowie Synergien in Bezug auf Verbesserung der Arbeitsplatzqualität, der Biodiversität und des lokalen Mikroklimas thematisiert. Die Unternehmen können nach der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen eine Zertifizierung als KLIMA.PROFIT-Unternehmen erhalten. Durchgeführt wird das Projekt von der gemeinnützigen EPC Projektgesellschaft für Klima.Nachhaltigkeit.Kommunikation gGmbH.
Mit IoT zu einer klimafesten Stadt – Schüler*innen messen Hitzebelastung in Dormagen
Im Projekt "Mit IoT zu einer klimafesten Stadt" haben Schüler*innen des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen Temperatur- und Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert, um Orte mit besonderer Hitzebelastung im städtischen Bereich zu identifizieren. Dabei sollen 50 Sensoren in Privathaushalten und weitere 50 im Stadtgebiet installiert werden, um den Handlungsbedarf in Bezug auf Hitze zu ermitteln. Die Rohdaten sollen in Echtzeit grafisch ausgewertet und den Bürgerinnen und Bürgern von Dormagen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Über 300 Bewerbungen aus ganz Deutschland
Mit dem Bundespreis „Blauer Kompass“ zeichnen BMUV und UBA nachhaltige und wirksame Maßnahmen zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels wie Starkregen, Hochwasser oder Hitzewellen aus.
Für die diesjährige Runde des „Blauen Kompass“ sind über 300 Bewerbungen eingegangen. Damit verzeichnet der Wettbewerb erneut einen Teilnahmerekord. Für die Online-Abstimmung und die Jury-Auswahl sind jeweils fünf Projekte in den folgenden vier Kategorien nominiert worden:
Die eingereichten Bewerbungen wurden in einem ersten Auswahlverfahren mit Unterstützung des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, die als Wettbewerbsbüro fungiert, bewertet. Als Grundlage dafür dienten die sechs Kriterien guter Praxis der Anpassung an den Klimawandel des Umweltbundesamtes: Wirksamkeit, Robustheit, Nachhaltigkeit, finanzielle Tragbarkeit, positive Nebeneffekte und Flexibilität.
Die nominierten Projekte treten zunächst in einer Online-Abstimmung um den Community-Preis gegeneinander an. Welche weiteren vier Projekte den Bundespreis erhalten, entscheidet Ende Juni eine Jury bestehend aus acht Expert*innen in den Bereichen Wirtschaft, Forschung, Ehrenamt, Kommunen und Klimakommunikation. Auch BMUV und UBA sind in der Jury durch die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann und die UBA-Vizepräsidentin Dr. Lilian Busse vertreten.
Preisverleihung am 19. September 2024 in Berlin
Die Preisträger*Innen des Bundespreises „Blauer Kompass“ werden am 19. September im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Bundesumweltministerium in Berlin ausgezeichnet. Die Projekte erhalten ein Preisgeld in Höhe von je 25.000 Euro sowie Unterstützung bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Unter anderem entsteht zu jedem Projekt ein professioneller Kurzfilm.
Über den Wettbewerb „Blauer Kompass“ und co2online
Der Bundespreis „Blauer Kompass“ ist die höchste staatliche Auszeichnung, die in Deutschland im Rahmen eines Wettbewerbs für Projekte zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels vergeben wird. Ziel des Wettbewerbs ist es, innovative, wirksame und nachhaltige Lösungen zur Anpassung an die Folgen des globalen Klimawandels in Deutschland, wie zum Beispiel Hitze, Dürre und Starkregen, zu präsentieren. Der Preis wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz zusammen mit dem Umweltbundesamt ausgelobt.
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online GmbH fungiert als Wettbewerbsbüro. co2online steht für Klimaschutz, der wirkt. Mehr als 50 Energie- und Kommunikationsexperten machen sich seit 2003 mit Kampagnen, Energierechnern und PraxisChecks stark dafür, den Strom- und Heizenergieverbrauch in privaten Haushalten auf ein Minimum zu senken. Die Handlungsimpulse, die diese Aktionen auslösen, tragen messbar zur CO₂-Minderung bei. Im Fokus stehen Strom und Heizenergie in Gebäuden, Modernisierung, Bau sowie Hilfe im Umgang mit Fördermitteln. Unterstützt wird co2online unter anderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, dem Umweltbundesamt sowie von Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.