Dieser Artikel wurde in der Ausgabe der gedruckten Kommunalwirtschaft abgedruckt.
Von Maximilian Schlereth, CEO Peter Park System GmbH – 08.11.2023 – Lesezeit ca. 9 Minuten 222
Laut Statista verbrachten Autofahrer in deutschen Metropolen 2017 durchschnittlich zwischen fünf und zehn Minuten pro Fahrt mit der Suche nach einem Stellplatz. Gleichzeitig steigt laut Kraftfahrtbundesamt die Anzahl zugelassener Fahrzeuge in Deutschland weiter. Wie können Städte und Gemeinden diesem Trend entgegenwirken? Digitales Parkraummanagement bietet Kommunen die Möglichkeit, Daten über die Parkvorgänge auf ihren Flächen zu bewerten und daraus resultierende Schlussfolgerungen in die Stadtplanung und die Entwicklung von Smart-City-Konzepten einfließen zu lassen. Durch die Einführung von u.A. ma Preisstrategien eignen sie sich außerdem, um den Handel zu unterstützen und Parksuchverkehr zu vermeiden, wie zwei Beispiele aus Miltenberg und Bodman-Ludwigshafen zeigen.
Die Digitalisierung nimmt den Beschäftigten in Behörden Routineaufgaben ab, automatisiert und beschleunigt sie. Den Verantwortlichen und Stadtplanern stehen dadurch viele zusätzliche Daten zur Verfügung, aufgrund derer sie informiertere Entscheidungen treffen können.
Diese Aspekte treffen auch auf die Digitalisierung des Parkraummanagements zu. Digitale Parkraummanagementsysteme automatisieren alle Prozesse der Parkraumkontrolle und -bewirtschaftung. Das senkt den Aufwand und eliminiert Fehlerquellen von manuellen Arbeitsschritten, die Effizienz steigt, Kosten sinken. Zudem liefern solche Lösungen datenschutzkonform neue Informationen über die Parkvorgänge: Verantwortliche können einsehen, woher die Parkenden kommen, wie lange sie im Durchschnitt parken und auf welchen Parkflächen zu welchen Uhrzeiten besonders viel Betrieb herrscht.
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Smarte Parkraumlösungen wie das Peter Park System arbeiten mit kamerabasierter Kennzeichenerkennung. Sie erfassen die KFZ-Kennzeichen der Parkenden an Ein- und Ausfahrt datenschutzkonform. Daraus wird die Parkdauer berechnet und kann minutengenau abgerechnet werden. Die Kameras zeichnen dabei nicht dauerhaft auf und es ist nicht erkennbar, wer im Fahrzeug sitzt. Die Daten werden in Deutschland gespeichert und verarbeitet. Liegt kein Parkverstoß vor, werden die Daten über Ein- und Ausfahrt automatisch gelöscht.
Schrankenlose Parkraumverwaltungssysteme sorgen für einen nahtlosen Parkvorgang – ohne Anhalten an Ein- und Ausfahrt. Der Verzicht auf Schranken vermeidet somit Rückstau und senkt damit die Gefahr von Auffahrunfällen. Auch Unfälle, bei denen die Schranke beschädigt wird, gibt es nicht. Damit einhergehende Reparatur- und Ausfallkosten entfallen. Insgesamt erfordert die smarte Internet-der-Dinge-Lösung nur wenig Hardware auf der Fläche und benötigt kaum Verschleißteile, wodurch sie günstig in der Anschaffung ist und wenig wartungsintensiv. Mit einem digitalen, schrankenlosen Parkraummanagementsystem erhalten Kommunen eine Lösung auf dem neuesten Stand der Technik zu geringen Beschaffungskosten. Sie ist transparent und sicher in der Umsetzung, was beispielsweise die Umsatzsteuer angeht.
Bezahlt wird an benutzerfreundlichen Touchscreen-Kassenautomaten mit einfacher Menüführung unter Angabe des Kennzeichens genau für die geparkte Dauer in bar, mit Karte sowie per Apple und Google Pay. Alternativ erfolgt die Bezahlung über Parking-Apps. Der komplette Parkvorgang läuft ticketlos ab, das spart Papier sowie Müll und Kosten.
Verlassen Autofahrer einen Parkplatz ohne zu bezahlen, erfasst das System dies über einen Abgleich der erfassten Kennzeichen und der Zahlungen. Die zuverlässige Nachverfolgung dieser Verstöße übernimmt der Systemlösungsanbieter der digitalen Parkraumlösung auf Wunsch als Serviceleistung. Das spart Aufwand und Kosten und sorgt für zusätzliche Einnahmen. Die Falschparker erhalten eine Zahlungsaufforderung über die Höhe der vom Parkplatzbetreiber festgelegten Vertragsstrafe. Eine personelle Bestreifung ist nicht erforderlich.
Mit einem digitalen Parkraummanagementsystem legen Kommunen den Grundstein für effizientes Parken im Rahmen von Smart-Mobility-Konzepten. Die Systemlösung von Peter Park basiert auf einer Plattform, die den modularen Aufbau von solchen Konzepten für innerstädtische, ganzheitliche Projekte anbietet. Alle Parkraummanagementprozesse werden digitalisiert auf dieser Plattform abgebildet, wodurch manuelle Arbeitsschritte und damit Fehlerquellen entfallen. Dies spart Kosten und erhöht die Effizienz.
Über ein Dashboard bietet die Lösung in Echtzeit Einsicht in relevante Daten. Dazu gehört die Herkunft der parkenden Fahrzeuge, aufgeschlüsselt nach Landkreisen. Kommunen erfahren dadurch, woher Touristen anreisen und woher Besucher zum Beispiel zum Einkaufen oder für Kulturangebote anreisen. Sie können ihre Marketingaktivitäten entsprechend lokal an die richtigen Zielgruppen ausspielen und damit Tourismus und Handel vor Ort fördern.
Eine weitere Information, die digitales Parkraummanagement liefert, ist die aktuelle Auslastung von Parkflächen. Diese kann an Webseiten und Parkleitsysteme übertragen und auf Displays in oder an der Parkfläche ausgespielt werden und damit den Parksuchverkehr senken, weil Autofahrer direkt zu freien Stellplätzen geleitet werden. Langfristig betrachtet können Daten über die Auslastung verschiedener Parkflächen zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten dazu dienen, Optimierungspotenziale zu erkennen und auszuschöpfen sowie um Parkraumkonzepte zu validieren.
Die Parktarife legen die Kommunen selbst fest und passen sie bei Bedarf an. Darüber können sie auch Verkehrsströme lenken, indem sie beispielsweise das zentrumsnahe Parken teurer gestalten als in Außenbereichen. Bei der Preisgestaltung eröffnet das System außerdem durch dynamische Preismodelle neue Möglichkeiten für Umsatzsteigerungen: Kommunen können die Parkentgelte einzelner Flächen flexibel erhöhen oder senken, zum Beispiel je nach Auslastung.
Über das Dashboard erhalten Kommunen nicht nur Einsicht in Daten, sie können darüber zudem mit wenigen Klicks beispielsweise Behördenfahrzeuge für die städtischen oder gemeindeeigenen Parkflächen freischalten. Alternativ können sie auf den Parkflächen zum Beispiel Anwohnerparken anbieten und die Kennzeichen der Nutzer als Dauerparker im System hinterlegen. Sie können zudem Händlern und Gastronomen vor Ort die Möglichkeit bieten, ihren Kunden und Gästen ab einem Mindesteinkauf beziehungsweise -konsum Rabatte oder eine Freiparkdauer zu gewähren.
Kommunale Parkflächen digital und schrankenlos zu verwalten, ist nicht nur kosteneffizient und kann strategisch eingesetzt werden, um Handel, Gastronomie und Hotellerie zu unterstützen, es dient auch der Nutzerzufriedenheit: Im Gegensatz zu schrankenbasierten Systemen gibt es keinen Parkschein, der verloren gehen kann, Parkende müssen sich lediglich ihr Kennzeichen merken. Auch gegenüber Systemen ohne Schranken, bei denen Parkende zu Beginn des Aufenthaltes einen Parkschein für die geplante Parkzeit lösen und gut sichtbar im Fahrzeug auslegen müssen, bietet die auf Kennzeichenscans basierende Lösung Vorteile: Die Parkenden müssen sich nicht vorab für eine Aufenthaltsdauer entscheiden, sondern bezahlen erst am Ende ihres Aufenthaltes genau für die geparkte Zeit. Somit entfällt die Notwendigkeit und der damit verbundene Stress, rechtzeitig zurück auf dem Parkplatz zu sein, und Parkende können ihren Besuch in der Stadt in Ruhe genießen.
Schrankenlose, digitale Parkraumverwaltungssyteme bieten eine Lösung - je nach Parkfläche - für unterschiedliche Herausforderungen. Kommen sie auf mehreren städtischen Parkflächen zum Einsatz, gewähren sie Kommunen einen umfassenden Einblick in die Parkraumnutzung vor Ort und ermöglichen es ihnen, durch die Integration in ein Parkleitsystem den Parksuchverkehr auf ein Minimum zu reduzieren. Das entlastet die Bürger vor Ort und ermöglicht Besuchern einen unbeschwerten Aufenthalt. Die Stadt Miltenberg in Unterfranken und die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen am Bodensee profitieren bereits von den Vorteilen des Peter Park Systems auf jeweils vier Parkflächen.
Die Stadt Miltenberg ist aufgrund ihrer historischen Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern ein beliebtes Ausflugsziel. Bis 2021 waren auf den Parkflächen der EMB Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt (EMB) Schrankenanlagen im Einsatz. Das System erforderte für jeden Parkvorgang ein Parkticket, was kosten- und ressourcenintensiv war, so dass auch der Umweltaspekt eine Rolle bei der Entscheidung über das künftige Parksystem spielte. Die EMB ersetzte das in die Jahre gekommene System durch die Systemlösung von Peter Park. Auf den Parkplätzen Pfarrkirche, Mainbrücke und Schwimmbad sowie im Parkhaus Altstadt parken Autofahrer seitdem schrankenfrei.
Christoph Keller, Geschäftsführer bei EMB Energieversorgung Miltenberg-Bürgstadt GmbH & Co. KG erläutert die Entscheidung: „Wir haben uns für eine automatische Kennzeichenerkennung entschieden, da Ersatzteile für die veraltete Schrankenanlage nur noch schwer zu bekommen waren. Die neue Technik ist zudem weniger anfällig für Störungen und einfacher in der Wartung. Da unsere Parkplätze damit ohne Schranke zugänglich sind, schaffen wir die Grundlage für spannende Anwendungsfälle wie Carsharing und ermöglichen unter anderem das bargeldlose Parken per App.“
Neben der Parking-App Parkster, stehen für die Bezahlung in bar oder mit Karte auch Touchscreen-Kassenautomaten mit einfacher Menüführung zur Verfügung. Rückstau an den Ein- und Ausfahrten der Parkplätze gehört der Vergangenheit an und Touristen und Besucher parken nahtlos auf den Parkflächen der EMB. Autofahrer finden dank der Integration mit dem städtischen Parkleitsystem schneller freie Parkplätze und können somit mehr Zeit in der Stadt verbringen und weniger Zeit mit der Parkplatzsuche.
Die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen liegt am Bodensee. Der touristische Parksuchverkehr erzeugte dort in der Hochsaison Lärmbelästigungen. Parkende mussten sich auf den Parkplätzen der Gemeinde bereits bei Ankunft für eine Parkdauer entscheiden und einen entsprechenden Parkschein lösen, was für Unmut sorgte. Die Gemeinde machte sich daher auf die Suche nach einem neuen Parkraummanagementsystem und entschied sich nach dem Vergleich einiger Anbieter für Peter Park als Partner.
Im August 2022 führte die Gemeinde das schrankenlose, digitale Parksystem des Münchner Unternehmens auf insgesamt vier Parkplätzen ein. Seitdem bezahlen die Parkenden erst am Ende ihres Aufenthaltes genau für die geparkte Dauer. Die Lösung ist auch hier in das Parkleitsystem integriert. Besucher werden direkt zu freien Stellplätzen gelenkt, was den Suchverkehr erheblich reduziert und die Gemeinde und Bewohner entlastet. Mit diesem Ziel hat die Gemeinde auch die Tarife auf den Parkflächen strategisch angepasst: “Die leicht höheren Preise beispielsweise auf den see- und zentrumsnahen Parkplätzen sollen Besucher dazu anregen, die Parkplätze aufzusuchen, die sich nicht in Zentrumsnähe befinden. Das reduziert automatisch den Suchverkehr und die Frequenz auf den zentralen Parkflächen,” sagt der bis Juni 2023 amtierende Bürgermeister von Bodman-Ludwigshafen, Matthias Weckbach.
Mit dem digitalen Parkraummanagementsystem lassen sich zudem Falschparker viel einfacher nachverfolgen: “Früher mussten wir Personal abstellen, um zu prüfen, ob alle Parkenden ein Ticket gelöst haben. Das ließ Falschparkern viel Spielraum und einige haben das ausgenutzt, in der Hoffnung, nicht kontrolliert zu werden,” erläutert Matthias Weckbach. “Das geht nun nicht mehr, da Kameras alle Fahrzeugkennzeichen beim Einfahren auf die Parkplätze scannen. Auch beim Verlassen der Flächen werden die Kennzeichen wieder erfasst, woraus sich die Parkdauer ergibt. Das Vorgehen ist konform zur Europäischen Datenschutzgrundverordnung. Die zusätzlichen Einnahmen und ersparten Ausgaben erlauben die Finanzierung von Maßnahmen in der Gemeinde, um das Angebot und die Besucherfreundlichkeit des Ortes zu verbessern.”
Mit einem digitalen, schrankenlosen Parkraummanagementsystem bereiten Kommunen den Weg in die Smart-Mobility-Zukunft vor. Eine solche Lösung ist kostengünstig in der Beschaffung und im Betrieb, denn es kommen nur wenige physische Komponenten zum Einsatz, was Wartungs- und Reparaturkosten spart. Die Lösung liefert datenschutzkonform Informationen zum Parkverhalten in den Kommunen, die diese nutzen können, um die Wirtschaft und den Tourismus vor Ort zu fördern und um Smart-City-Konzepte zu optimieren.
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