Rubrik Energie & Netze

RES erweitert den Teckwerke-Windpark Falkenhöhe um vierte Anlage

Windprojekt im Schwarzwald bekommt Zuwachs

19.08.2025 – Lesezeit ca. 4 Minuten 14

Windprojekt im Schwarzwald bekommt Zuwachs

Blick von oben auf den Bau des Fundaments der vierten Windenergieanlage im Windpark Falkenhöhe: RES ergänzt das bestehende Anlagen-Trio um eine weitere Anlage. (Bild: RES)

Der Windpark Falkenhöhe an der Gemarkungsgrenze von Schramberg, Hornberg und Lauterbach im mittleren Schwarzwald geht Anfang 2026 in seine abschließende Bauphase: Drei Windenergieanlagen sind bereits seit 2021 in Betrieb, nun hat das Erneuerbare-Energien-Unternehmen RES im Auftrag der Teckwerke Bürgerenergie eG den Bau der vierten und letzten Anlage begonnen. RES hat bereits die Fundamentarbeiten für die neue Anlage erfolgreich abgeschlossen und damit den Weg frei gemacht für die Anlieferung der Großkomponenten und Errichtung der Anlagen. Die Inbetriebnahme ist für das 2. Quartal 2026 geplant. „Mit dem Bau der vierten Windenergieanlage können wir das Quartett nun vervollständigen“, erklärt Gerhard Kienzler, Geschäftsführer bei RES. Der Windpark Falkenhöhe wurde von der Windkraft Schonach GmbH (WKS) – seit 2015 ein Unternehmen von RES – entwickelt und nun gemeinsam mit der Muttergesellschaft umgesetzt. Über den Betreiber des Windparks, die Teckwerke Bürgerenergie eG, können Bürgerinnen und Bürger am Projekt partizipieren und von den Erträgen der Anlagen profitieren. „Mit dieser Bürgerbeteiligung wird ein positiver Rückhalt des Windparks in der Bevölkerung ermöglicht, zudem werden die Gemeinden an den Erträgen des Windparks beteiligt“, betont Felix Denzinger, Vorstand der Teckwerke Bürgerenergie eG.

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Insgesamt wird der Windpark Falkenhöhe dann aus vier Windenergieanlagen des Typs VESTAS V136 bestehen. Die Nennleistung der drei bestehenden Anlagen beträgt zusammen 12,6 Megawatt; die vierte bringt weitere 4,2 Megawatt hinzu. Die Infrastruktur für die vierte Anlage – Zuwegungen und Netzanschlusspunkt – sind bereits weitestgehend vorhanden, damit ist die Realisierung zügig durchführbar. Der Windpark erreicht nach Fertigstellung eine Gesamtleistung von 16,8 Megawatt. Rechnerisch kann er jährlich rund 31 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen. Das entspricht rechnerisch dem Bedarf von rund 11.000 Zwei-Personen-Haushalten. Gleichzeitig werden rund 20.500 Tonnen CO₂eingespart.

Finanzielle Beteiligung über Genossenschaft

Der Windpark Falkenhöhe wird von der Teckwerke Bürgerenergie eG betrieben, einer regionalen Energiegenossenschaft aus Baden-Württemberg. Für Bürgerinnen und Bürger bietet sich so die Möglichkeit, sich über Genossenschaftsanteile direkt an der Energiewende zu beteiligen. Für die Betriebsführung sowie die Wartung und Instandhaltung der Anlagen des Windparks Falkenhöhe ist RES zuständig. „Mit der Teckwerke Bürgerenergie eG haben wir einen starken, regional verankerten Partner an unserer Seite, der das Projekt langfristig trägt und verantwortungsvoll betreibt“, sagt RES-Geschäftsführer Gerhard Kienzler.

Lebensraum für Flora und Fauna

„RES legt Wert darauf, Lebensräume zu erhalten und gezielt zu stärken – von der Genehmigung bis zum Betrieb der Windkraftanlagen. Daher spielte der Natur- und Artenschutz schon bei der Planung der ersten drei Windkraftanlagen des Windparks eine wichtige Rolle und ist es auch bei der Realisierung der vierten Anlage“, erläuterte Lucien Herrmann, Leiter des Bereichs Bau bei RES.

Grundlage für die vielfältigen ökologischen Maßnahmen war ein naturschutzfachliches Gutachten. Auf Basis dieser Fachbewertung hat RES in enger Abstimmung mit dem Planungsbüro ein umfassendes Maßnahmenpaket entwickelt, das die Lebensräume rund um die Windenergieanlagen gezielt stärkt – etwa durch die Schaffung von Rückzugsorten für Waldschnepfen, Fledermäuse und Auerwild sowie das Ausbringen von Nistplattformen für Rotmilane. Auch standortgerechte Aufforstungen der temporären Baustellenflächen mit Laub-Mischwald sind Teil des Konzepts.

Der Bau der Anlagen sowie die Umsetzung der ökologischen Maßnahmen werden durchgehend von umwelt- und bodenkundlichen Fachgutachterinnen und Fachgutachtern begleitet. Sie sind seit Beginn der Bauarbeiten involviert – auch jetzt beim Bau der vierten Windenergieanlage.

Engagement für Wissenstransfer

RES engagiert sich darüber hinaus für die praxisnahe Weiterbildung rund um erneuerbare Energien. Im Juni 2025 ermöglichte das Unternehmen einer Gruppe von Studierenden eine Exkursion zum Windpark Falkenhöhe. Dabei konnten die Teilnehmenden direkt vor Ort Hintergrundinformationen in Planung, Technik und Betriebsabläufe erhalten. „Wir wollen junge Menschen Einblicke in die Praxis der Energiewende geben und suchen gezielt den Dialog. Der Besuch im Windpark zeigt, wie vielseitig und zukunftsorientiert die Arbeit in unserer Branche ist“, sagt Lucien Herrmann.

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